Kinky Talk: Latex, Lifestyle und Leidenschaft – My Playrooms im Gespräch mit Heavyrubberette
Zusammenfassung
In diesem exklusiven Interview mit Henny alias Heavyrubberette, einer erfahrenen Latex-Enthusiastin, sprechen wir über ihre persönliche Reise in die Latexszene, ihre Entwicklung zur Szene-Ikone und die Leidenschaft, die sie antreibt. Henny, 42 Jahre alt, ist seit mehr als 20 Jahren in der Latexszene aktiv, Mutter von zwei Kindern und Gärtnerin von Beruf. Die Corona-Pandemie brachte sie dazu, ihr Alter Ego „Heavyrubberette“ zu erschaffen und ihre Leidenschaft auf Social Media zu teilen. Im Gespräch mit Lena, der Social Media Managerin von My Playrooms, teilt sie Tipps für Einsteiger, humorvolle Anekdoten und Einblicke in die faszinierende Welt des Latex.
Lena (My Playrooms): Herzlich willkommen zum Kinky Talk mit My Playrooms! Heute habe ich einen besonders spannenden Gast: die liebe Henny, auf Instagram und in der Szene besser bekannt als „Heavyrubberette“. Henny ist inzwischen 42 Jahre alt und schon seit 22 Jahren in der Latexszene unterwegs. Wir wollen uns heute ganz ausführlich dem Thema Latex widmen, und ich denke, da bist du genau die Richtige, Henny! Magst du dich einmal selbst vorstellen – sowohl kinky- als auch vanilla-mäßig?
Vorstellung und Werdegang
Henny (Heavyrubberette): Klar! Ich bin 42, verheiratet, wir haben zwei Kinder. Beruflich arbeite ich als Gärtnerin. Mein Mann, damals noch Freund, hat mir 2002 gestanden, dass er auf Latex steht. Ich war damals so 19 oder 20 und hatte null Ahnung. Aber so fing alles an. Mit den Jahren wurde meine Begeisterung immer größer, und während Corona habe ich dann meinen Account „Heavyrubberette“ gestartet, weil ich einfach Lust hatte, ein bisschen aktiver in der Szene und im Netz zu sein.
Erste Erfahrungen mit Latex
Lena: Wie hast du denn konkret deine Leidenschaft für Latex entdeckt? Du meintest, du wusstest am Anfang gar nicht so richtig, worum es geht.
Henny: Genau, damals gab’s nicht dieses schnelle Googeln mit dem Smartphone. Wir sind in verschiedene Sexshops gegangen – im Ruhrgebiet gab es noch einige – und da konnte ich erstmal Handschuhe anprobieren. Dann hat in Dortmund ein Laden namens „I’m a Sex“ (heute „Viva Latex“) aufgemacht. Die haben mich quasi an die Hand genommen und mir erklärt, wie Latex sich anfühlt und wie man es richtig trägt. Das war damals mein Einstieg.
Lena: Gab es ein bestimmtes Erlebnis, ein Event oder Kleidungsstück, wo du wusstest: „Oh, das ist definitiv meins“?
Henny: Ich würde sagen, es war eher ein schleichender Prozess. Wir waren viel auf Messen wie der Fetish Evolution in Essen. Ich habe mir maßgeschneiderte Teile zugelegt, zum Beispiel einen Catsuit mit Krageneinstieg. Anfangs hab ich das Gefühl mehr meinem Mann zuliebe zugelassen. Aber irgendwann hat es auch in mir „Klick“ gemacht – so ungefähr nach ein paar Jahren, muss ich echt sagen.
Gefühl und Umfeld
Lena: War das Gefühl, dich in Latex zu sehen, anfangs nicht auch befremdlich?
Henny: Absolut. Ich war nie so der große Modetyp, und Latex ist ja schon sehr körperbetont. Außerdem gab’s vor 20 Jahren weniger Auswahl. Aber je öfter ich es getragen habe, desto wohler fühlte ich mich darin.
Lena: Wie hat dein Umfeld reagiert – Familie, Kolleg*innen?
Henny: Nur wenige wissen wirklich Bescheid. Bis vor Kurzem habe ich im öffentlichen Dienst gearbeitet, das hätte gar nicht gut gepasst. Deswegen habe ich mein Privatleben und die Latex-Leidenschaft immer getrennt. Ein paar enge Freunde und Familienmitglieder wissen Bescheid. Die meisten sind da neutral: „Okay, wenn’s Spaß macht ...“ Mehr muss ich ihnen gar nicht erklären.
Lena: Fandest du es schwierig, dein Hobby zu „verstecken“, wenn andere von ihren Wochenendevents erzählen?
Henny: Total! Wenn alle erzählen, was sie so gemacht haben, und ich denke: „Ich war auf ’ner Fetischparty“ – das ist dann nicht so leicht rauszuhauen. Aber man gewöhnt sich dran. Ich habe lieber gesagt:* „Ach, war ein ganz normales Wochenende“ und gut ist.
Social Media und Masken
Lena: Du hast jetzt einen ziemlich gut laufenden Instagram-Account, wo du dich in verschiedenen Latex-Outfits zeigst, auch oft mit Maske. Wie kam es dazu?
Henny: Mein Mann wollte schon immer, dass ich Latexmasken trage, ich fand das aber lange nicht so spannend. Irgendwann habe ich eine Katzenmaske von „Gummi Cat“ entdeckt, die mir richtig gut gefiel. Außerdem wollte ich mein Gesicht online nicht zeigen – so war das perfekt. Dann hab ich eben diesen Insta-Account gestartet, anfangs nur, um anonym in der Szene ein bisschen aktiver zu sein. Und das kam super an.
Lena: Deine Bilder wirken sehr professionell. Arbeitest du mit Fotograf*innen zusammen?
Henny: Ja, mit meinem Mann, der auch fotografiert, und mit ein paar befreundeten Fotografen wie Matthias, den ich schon seit 2003/2004 kenne. Die Bilder sind dann meistens private Shootings. Ich bin auch kein klassisches Model, aber ich mache es einfach gern, und so wächst meine Galerie an Latexbildern stetig.
Was fasziniert an Latex?
Lena: Was fasziniert dich so sehr an Latex?
Henny: Die Enge, das leichte Schwitzen, dieses besondere Geräusch – einfach ein komplett anderes Körpergefühl. In über 20 Jahren hat sich daraus ein richtiger Fetisch entwickelt. Ich verbinde Latex mit vielen schönen Erinnerungen und besonderen Momenten.
Lena: Hast du ein Lieblingsoutfit oder Accessoire?
Henny: Handschuhe sind für mich ein Muss. Ohne Handschuhe fühle ich mich unvollständig. Aktuell liebe ich einen schwarzen Catsuit mit einem semitransparent-lila Overlay. Aber ich probiere gerne alles Mögliche aus. Und wenn mir etwas nicht mehr gefällt, verkaufe ich es auch mal weiter.
Latexpflege und -kauf
Lena: Für mich – und sicher auch viele Neulinge – ist Latex ein riesiges Thema. Man hört, es gibt verschiedene Stärken, man braucht Silikonöl … Hast du Tipps, wie man als Einsteiger*in am besten anfängt?
Henny: Für den Einstieg kann man sich erst mal preiswerte Teile holen, zum Beispiel Handschuhe bei Rubberfashion oder ähnlichen Shops. Da zahlt man nicht so viel und sieht, ob man es mag oder vielleicht eine Latexallergie hat. Zum Anziehen unbedingt Silikonöl verwenden – man ölt sich und das Latex ein, dann gleitet es besser. Bei der Dicke mag ich 0,4 mm am liebsten. 0,2 mm ist super dünn, geht schneller kaputt. 0,6 oder 1 mm ist sehr dick und hat ein ganz anderes Tragegefühl. Wichtig ist auch die richtige Pflege:_ Ich lagere meine Sachen entweder gepudert (aber nur mit reinem Talkum) oder mit Silikonspray. Und bitte nicht vorher eincremen, sonst kann das Latex beschädigt werden.
Latex als Fetisch und die Szene
Lena: Ist Latex für dich mittlerweile mehr als nur eine Leidenschaft – also ein richtiger Fetisch?
Henny: Auf jeden Fall. Ich liebe das Material und verbinde damit so viel mehr, als nur „schick aussehen“.
Lena: Wie erlebst du die Community? Auf Social Media sieht man oft Gruppenfotos, die sehr familiär wirken.
Henny: Gemischt. Manche Leute sind elitär und betonen, dass sie nur von Designer X tragen, in Magazin Y abgedruckt sind. Andere sind offen und herzlich. Ich finde Veranstaltungen wie die „Ares Latex Lounge“ toll. Da kümmern sich die Veranstalter darum, dass sich alle wohlfühlen. So entsteht eine sehr entspannte und familiäre Atmosphäre.
Lena: Kannst du bestimmte Partys empfehlen?
Henny: Für reine Latex-Partys zum Beispiel die „Latex Lounge“ im Ares. Das ist super für Leute, die wirklich auf Latex stehen und sich austauschen wollen. Aber es gibt auch gemischte Fetischpartys wie die „FacettenReich“ in der Matrix Bochum, wo man Leder, Spitze oder was auch immer tragen kann. Da muss man für sich ausprobieren, was besser passt.
Spielarten im Latexbereich
Lena: Ich sehe oft Latex-Gasmasken oder Vacuum-Betten. Was hat es damit auf sich?
Henny: Viele stehen auf diesen „Atemkontroll“-Aspekt. Gasmasken anonymisieren außerdem und sehen speziell aus – man wird quasi zur Drohne oder zum Gimp. Vacuum-Betten oder -Cubes saugen die Luft heraus, man ist also hauteng eingeschlossen. Das ist für manche mega intensiv, besonders, wenn noch Toys zum Einsatz kommen. Für andere sind Latexfesseln interessant. Es gibt unzählige Varianten.
Lena: Hast du persönliche Vorlieben?
Henny: Auf jeden Fall Gasmasken. Ich liebe das Gefühl von Atemkontrolle. Und ohne Handschuhe geht gar nicht. Zum Glück teilt mein Mann da viele meiner Vorlieben.
Anekdoten und Erlebnisse
Lena: Gab es besondere, vielleicht lustige Momente, die du mit Latex verbindest?
Henny: Oh ja. Einmal waren wir mit den Leuten von „Viva Latex“ (ehemals „I’m a Sex“) auf einer Party in einem Haus. Das klang erst super, war aber recht langweilig. Also sind wir in Latex in den Pool gesprungen – ein tolles Gefühl, weil das Wasser das Latex noch enger an die Haut presst. Oder wir hatten mal eine Latexschaukel, die gerissen ist. Ich hing da halb. Peinlich, aber wir haben ordentlich gelacht.
Lena: Schon mal ein Outfit auf einer Party gerissen?
Henny: Zum Glück nicht. Zu Hause ist mir mal was kaputt gegangen. Auf Partys hatte ich immer das Glück, dass alles gehalten hat – obwohl ich jedes Mal denke: „Hoffentlich passiert es nicht.“
Playrooms und Latex
Lena: Kommen wir zu My Playrooms: Worauf achtest du bei einem Playroom, wenn du ihn für deine Latex-Leidenschaft buchen möchtest?
Henny: Wichtig ist, dass die Location stylisch ist, sauber und genug Ruhe bietet. Wenn ich Fotos oder Videos machen möchte, muss das erlaubt sein. Und ich schaue, welche Spielzeuge vorhanden sind, was kostet extra. Parkmöglichkeiten sind auch ein Thema – gerade, wenn man viel Latexzeugs mitbringen will.
Lena: Wie hast du bisher Playrooms gefunden?
Henny: Einmal durch Bekannte, die eine Location schon kannten. Und dann habe ich online gesucht. Eure Plattform My Playrooms ist da hilfreich, weil man filtern kann, ob Shooten erlaubt ist oder welche Ausstattung da ist. An unserem Wunschtermin war zwar schon alles ausgebucht, aber generell finde ich das richtig gut.
Lena: Hast du Ideen, wie wir uns noch verbessern könnten?
Henny: Vielleicht ein spezieller „Latex-freundlich“-Filter – wobei das nicht immer nötig ist. Generell finde ich es super, dass man eine Übersicht hat und die Gastgeber schnell antworten.
Tipps für Neulinge
Lena: Hast du abschließend einen Rat für Leute, die Latex ausprobieren möchten oder ihre Partner*innen neugierig machen wollen?
Henny: Fangt klein an: Probiert erst mal Handschuhe oder Strümpfe aus. So merkt man, ob das Material einem liegt. Und habt Geduld, wenn ihr euren Partner bzw. eure Partnerin dafür gewinnen wollt. Bei mir hat es Jahre gedauert, bis ich es richtig für mich entdeckt habe. Mit Druck erreicht man meist das Gegenteil. Seid offen für Fragen, tauscht euch in der Community aus – die meisten sind wirklich hilfsbereit.
Abschluss
Lena: Liebe Henny, alias „Heavyrubberette“, vielen Dank für dieses ausführliche und spannende Gespräch. Ich habe das Gefühl, wir haben viel über Latex gelernt und hoffen, unsere Zuschauer*innen auch. Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt sie gerne in die Kommentare oder auf Instagram.
Henny: Gerne, danke für die Einladung! Es hat richtig Spaß gemacht.
Lena: Dann bis zum nächsten Mal beim Kinky Talk mit My Playrooms. Tschüss!